Holzpellets als Einstreu: Shoshos neues Bett

News aus Shoshos Schlafzimmer: Die junge Hannoveranerstute Stute bekommt jetzt Holzpellets als Einstreu. Logisch, dass sie sich erstmal in ihr frisch gemachtes Bett legt und sich ausgiebig wälzt. Was sind die Vorteile dieser alternativen und innovativen Boxen-Einstreu?

„Schön, Mausi? Hast du’s verteilt für mich? Super!“, sagt Yvonne Baumgärtner, Shoshos Pflegerin im Dressurzentrum Aubenhausen. Die junge Pferdewirtin muss lachen, während sie ihr Handy vor Shoshos Box zückt und ihren Schützling filmt, der gerade mit den Hufen die Einstreu ordentlich zurecht schaufelt. Wie viel Spaß Shosho und Yvonne bei der Stallarbeit haben, siehst du hier in unserem Video:

Kaum hat Yvonne mit der Schubkarre eine saubere Ladung gequollene Holzpellets in Shoshos Box gekippt, riecht die Stute daran. Sie scharrt mit dem Vorderhuf und lässt sich dann genüsslich auf dem frisch eingestreuten Holzhaufen nieder. Einmal wälzen, zweimal wälzen, aufstehen, schütteln, abschnauben. Immer dasselbe Ritual folgt auf das tägliche Ausmisten, wenn die Pferde zurück in die frisch präparierten Boxen zurückkommen.

Wälzen ist ein angeborenes Komfortverhalten

Pferde lieben es, sich in weichen Materialien wie fluffigen Holzpellets zu wälzen, denn sie folgen damit einem Instinkt zur Körperpflege, der dem Wohlbefinden und der Gesundheit dient: In freier Wildbahn oder auf der Koppel wälzen sich Pferde dazu im Sand, im Matsch oder schubbeln den Pelz im Gras.

Wälzen als angeborenes Komfortverhalten blitzt auch noch bei unseren Hauspferden durch, die damit ihre Haut massieren. Wälzen in der Einstreu oder auf anderem weichen Untergrund hilft gegen Juckreiz, entfernt lose Haare. Es könnte sogar, so die Theorie einiger Forscher, den natürlichen Körpergeruch der Pferde so überdecken, dass Stechinsekten Abstand nehmen.

Auch im Stroh, auf dem Shosho bisher ihre Nächte in der Box verbracht hat, hat sich die Stute gerne gewälzt und natürlich auch gerne in ihrem Bett gefressen, denn Stroh dient traditionell als klassische Eintreu für Pferdeboxen mit dem angenehmen Zusatznutzen, dass es die Pferde als Knabberspaß nebenbei ganz gut beschäftigt und dafür sorgt, dass der Magen nicht leer läuft. Über die Vorteile von Stroh als Futter und Einstreu liest du hier im Blog.

Warum also nun der Wechsel von klassischem Langstroh auf kleine Holzpellets? Das hat einerseits damit zu tun, dass Team Aubi, wie sich die Aubenhausener selbst nennen, sehr experimentierfreudig ist. Hier in Aubenhausen probieren die Profis gerne innovative Methoden und Materialien aus.

Das gilt erst recht, wenn diese Materialien das Leben der Pferde und der Pferdepfleger leichter machen. Dazu zählen Holzpellets, denn diese Einstreu ist trittfest, griffig und dabei elastisch und weich. Das Ausmisten der Boxen geht deutlich schneller, und die Pellets saugen sehr gut den Pferdeurin auf.

Holzpellets als Einstreu schonen die Atemwege

Somit bleibt die Einstreu trockener. Außerdem binden die im Holz natürlich vorkommenden ätherischen Öle schädlichen Ammoniak, der die Hufe und Lungen der Pferde angreifen kann. Für Stute Shosho ist das ideal, denn ihre Atemwege sind wie bei so vielen Pferden recht empfindlich. Gerade bei einem Sportpferd ist es jedoch wichtig, dass die Atemwege gesund bleiben und dass wir Haltung und Bewegung optimieren. Denn im sportlichen Training braucht das Pferd genügend Atemvolumen, um Sauerstoff aus der Luft zu tanken. Dieser gelangt über die Lunge ins Blut und feuert in den Zellen den Stoffwechsel an.

Wichtig zu beachten für alle Pferdehalter, die Holzpellets statt Stroh als Einstreu nutzen: Bitte achtet darauf, dass das Pferd den ganzen Tag über genügend Rauhfutter zu fressen bekommt, damit der Magen nicht leer läuft und keine Langeweile aufkommt. Zur richtigen Heufütterung und Shoshos Top-Futter erfahrt ihr natürlich alles hier im Shoshologisch-Blog!

Gut zu wissen: Holzpellets als Einstreu bitte anfeuchten

Bei der Grundeinstreu ist es ebenso wie beim täglichen Nachstreuen der Pellets wichtig, diese in der Schubkarre mit ausreichend warmem Wasser anzufeuchten. Dann quillt das Lignin, also die Holzfaser und lässt die zunächst kleinen, harten Pellets sehr fluffig werden – ähnlich Mais, der zu Popcorn aufquillt.

Holzpellets gibt es heute von verschiedenen Herstellern. Qualitativ hochwertige Produkte bestehen aus purem, unbehandeltem Holz, das unter sehr hohem Druck zu Pellets gepresst wird.