Ganzheitliche Harmonie mit dem Pferd – Shoshologisch!

Porträt vom Shosho. Die Hannovernanderstute schaut von links nach rechts. Sie hat dunkelbraunes Fell, eine weiße Nase und auf der Stirn einen schmalen weißen Strich. Der Name "Shosho" leitet sich vom südafrikanischen "Shosholoza" ab. Das bedeutet "Aufbruch".
Freundlich und klar im Kopf: Hannoveranerstute Shosho von Sir Donnerhall (V) und Riccione (MV) bezaubert durch ihre Persönlichkeit und ihre freche Zeichnung um die Nase. Foto: Maresa Mader

Alles dreht sich im Blog über die ganzheitliche Harmonie mit dem Pferd um Hannoveranerstute Shosho, die am 19. Juni 2015 im Gestüt Lewitz zur Welt kommt. Sportliche Nachwuchspferde bester Abstammung wachsen dort in Mecklenburg-Vorpommern auf und werden zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Dressurpferde Hof Kasselmann bei den jährlichen P.S.I.-Auktionen (Performance Sales International) angeboten.

Auf Hof Kasselmann lernt Dr. Gabriele Alber im November 2018 die dunkelbraune Stute (Vater: Sir Donnerhall, Muttervatter Riccione) kennen. Gabi Alber, Dressurreiterin und promovierte Agrarwissenschaftlerin mit Fokus auf Produktentwicklung und Beratung in der Pferde-Ernährungsmedizin, ist mit ihrem Trainer Ralf Müller unterwegs nach Norddeutschland. Sie schaut sich einige der P.S.I.-Auktionspferde an und reitet auch andere Nachwuchspferde Probe auf der Suche nach einem Dressurtalent mit freundlichem Wesen. Darunter ist die mit 1,65 Meter noch recht zierliche Shosho, die durch umso mehr Persönlichkeit und eine freche weiße Zeichnung um die Nase bezaubert.

Die Stute läuft so natürlich und rhythmisch in allen drei Grundgangarten und ist so klar im Kopf. Ich setzte mich drauf und fühlte mich sofort wohl.

Dr. Gabriele Alber, mit Ihrer Dressur-Nachwuchsstute Shosholoza. Foto: Maresa Mader
Dr. Gabriele AlberBesitzerin von Shosholoza („Shosho“)

Im Januar 2019 reist Gabi Alber noch einmal nach Norden und kauft die noch namenlose Stute nach bestandener Ankaufuntersuchung. Inspiriert durch enge Freunde, die Shoshos Patenschaft übernommen haben, gibt sie ihr den Namen Shosholoza, südafrikanisch für Aufbruch. „Aufbruch zu etwas Neuem passt so gut zu diesem Pferd, das für mich eine wunderbare Herausforderung ist. Aufbruch zu etwas Neuem in der Pferdeausbildung und auch im Blog ShoshoLogisch, denn hier hat ein tolles Team zusammengefunden, um die Entwicklung dieses jungen Pferdes ganzheitlich zu begleiten“, freut sich die promovierte Agrarwissenschaftlerin, die 1998 mit navalis® nutraceuticals eine Manufaktur für ernährungsmedizinische Produkte im Veterinärmarkt gegründet hat. 2021 hat Dr. Gabriele Alber ihr Unternehmen abgegeben und setzt heute ihre Expertise in der Entwicklung neuartiger Nutraceuticals freiberuflich beratend ein. Sie initiiert und begleitet unter anderem klinische Studien und berät Fachkreise zu futtermittelrechtlichen Fragen ebenso wie Pferdebesitzer in Fragen der Nutriologie.

Warum ausgerechnet ein südafrikanischer Name für ihr Pferd des Aufbruchs?

Weil Gabi Alber, die alltags in Stuttgart lebt, in Südafrika ihre zweite Heimat gefunden hat – denn im Süden Afrikas haben eine Vielzahl an Heilpflanzen ihren Ursprung, die Inspiration und Quelle für neue Produkte sind. „Seit Beginn der 1990er Jahre bin ich in Namibia, Südafrika und Botswana unterwegs auf der Suche nach qualitativ hochwertiger Teufelskralle und anderen Pflanzen“, sagt Gabi Alber, die wann immer es möglich ist, Pflanzen aus Fair-trade-Projekten bezieht. Sie ist fasziniert von der Herzlichkeit der Menschen und von dem Land, das ihr Energie und Rohstoffe voller Heilkraft liefert.

Der Name Shosholoza passt also wunderbar zu ihrem jungen Pferd, über das sich Gabi Alber jeden Tag von neuem freut. Im März 2019 kommt die kleine Stute nach Stuttgart und genießt erst einmal Tüddelprogramm. Mit ihren drei Jahren soll sie Zeit zu Ankommen haben und geht jeden Tag zusammen mit Wallach David, 1997 geborener Golden Oldie, auf die Koppel. Shosho wird Teil der Familie, zu der auch Hund Balou gehört, und zeigt sich im Alltag freundlich, manchmal auch ein bisschen frech. Ein rundum nettes, entspanntes und fröhliches Pferd, das die Spaziergänge mit seiner Besitzerin in der Natur genießt.

Als Gabi Alber behutsam mit der Grundausbildung beginnt, realisiert die Wissenschaftlerin rasch, dass ihr die Routine fehlt, um die sportliche Stute nachhaltig selbst zu fördern.

Shosho hat mich Pferdeausbildung komplett neu denken lassen. Da liegen Welten zwischen einem Dressurpferd vor 20 Jahren und so einem Model von heute, das hoch motiviert ist und ein großes Potenzial mitbringt.

Dr. Gabriele Alber, mit Ihrer Dressur-Nachwuchsstute Shosholoza. Foto: Maresa Mader
Dr. Gabriele AlberBesitzerin von Shosholoza („Shosho“)

Auch wenn die Trennung von Shosho und David schwerfällt – Gabi Alber sucht für Shosho einen neuen Ausbildungsplatz: Die Stute soll ihrer Begabung entsprechend gefördert werden, mit erstklassiger Betreuung und Turnierservice, auf einer großzügigen Anlage mit Koppeln, Auslauf, Reitgelände und Ruhe. Fündig wird sie 280 Kilometer entfernt von Stuttgart – im bayerischen Aubenhausen, Stallidyll im Grünen mit weiß-blauem Alpenpanorama zwischen München und Salzburg. Die Stuttgarter Unternehmerin ruft in einem der besten deutschen Dressurausbildungszentren an – bei den Geschwistern Jessica von Bredow-Werndl, Doppel-Olympiasiegerin 2021, und Benjamin Werndl, der ebenfalls zum deutschen Olympiakader zählt.

„Mir gefällt die harmonische Atmosphäre und die Art, wie man in Aubenhausen mit den Pferden umgeht“, sagt Gabi Alber. „Ich habe Benni Werndl ein Video von Shosho geschickt.“ Dem Grand-Prix-Reiter gefällt die Stute gut, aber wegen der bevorstehenden Olympischen Spiele in Tokio 2020 kann er kein weiteres Berittpferd aufnehmen. Dann kommt Corona, Olympia wird auf 2021 verschoben. Und so zieht Shosho am 1. Mai 2020 in Aubenhausen ein. Das Abenteuer Dressurpferdeausbildung beginnt.