Pferde schlafen gern auf Stroh, und sie fressen es gern. Logisch, dass auch bei Shosho im Dressurzentrum Aubenhausen Stroh als Futter und Einstreu weit oben auf der Knabberzeug-Hitliste steht. Denn es ist die älteste und beste Lösung, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Was sollten wir dabei in Sachen Hygiene beachten?
Dass Stroh-Einstreu Lebensmittelqualität haben sollte und so gut sein wie Heu, fordern Pferdetierärzte schon lange. Denn das Stroh, auf dem Pferde sich betten, lässt sich hinsichtlich Qualitätsanspruch nicht trennen vom Futter, das sie fressen. In der Realität beanstanden Experten freilich immer wieder in vielen Ställen landauf, landab Hygienemängel, die die Pferdegesundheit belasten.
Wie erkennen wir, ob unser Stroh in der Pferdebox so gut ist wie das, was bei Shosho im Dressurzentrum Aubenhausen eingestreut wird? Dort hat nämlich Pferdepflegerin Yvonne Baumgärtner ein waches Auge darauf, was sie Shosho täglich frisch vor die Hufe und vors Maul schiebt. Die Sorte ist dabei gar nicht so wichtig, denn vor allem kommt es auf die Sauberkeit an, und die erkennen wir mit Augen, Händen und Nase.
Rein fassen und rein riechen, lautet also die tägliche grobsinnliche Prüfung, wie die Experten sagen. Ihr Tipp: Stroh darf sich nicht klamm anfühlen, soll nicht muffig oder schimmlig riechen und darf keine sichtbaren Dreck enthalten. Vor allem aber darf Stroh nicht stauben: Wenn wir niesen und husten müssen, oder wenn es uns überall juckt beim Einstreuen, taugt das Stroh als Einstreu und Futter nicht für ein Pferd.
Optisch sollte Stroh am besten schön gelb sein, wobei ein bisschen ausgeblichen nichts ausmacht. Wenn jedoch ein Nest voller grauer Halme auftaucht, sollte man den kompletten Ballen im Mist entsorgen. Alarmstufe Rot sind rötliche Flecken im Stroh, denn das deutet auf Fusarien, die das Stroh meist schon vom Lagern auf dem Feld mitbringt.
Täglich frisches Einstreuen, wie Yvonne und ihre Kolleginnen es bei Shosho & Co. in Aubenhausen praktizieren, ist eine weitere Voraussetzung dafür, dass die Pferde gesund bleiben. Denn wer in der Pferdebox hohe Matratzen aus Stroh und Mist wachsen lässt, schafft damit die Basis für Ammoniakdämpfe, die den Lungen und den Hufen der Pferde schaden.
Damit Stroh den Pferdeurin besser aufsaugt, kann es gehäckselt wird – ebenso, um es als Häcksel in die Futterkrippe zu mischen, was Pferde dazu bringen soll, ihr Kraftfutter nicht zu schlingen, sondern langsam zu kauen. Früher führte diese Praktik sehr oft zu Kolik, deshalb empfehlen Futterexperten heute, Stroh nicht kürzer als auf fünf Zentimeter zu zerkleinern. Sonst werden sie nicht gekaut, sondern ganz geschluckt und können den Darm verstopfen.
Ansonsten ist Stroh als Futter die ideale Beschäftigungstherapie. Außerdem enthalten die Halme viel holziges Lignin, das sich den Darmbakterien des Pferds widersetzt und deshalb nicht in Fett umgewandelt werden kann: Solo gefüttert, wird Stroh nur zu 30 Prozent verdaut. Zusammen zum Beispiel mit Müsli oder Rübenschnitzel-Brei steigt die Verdaulichkeit auf 50 Prozent.
Pferde, die abnehmen müssen, empfiehlt sich daher eine Mischung aus ein bis zwei Kilo Stroh und drei Kilo Heu innerhalb der Ration. Das beschäftigt Psyche und Darm, verhindert Leerlauf und macht trotzdem nicht dick. Für unsere Shosho ist Abnehmen kein Thema, als Sportpferd in Profi-Ausbildung bei Eilika Böye und dem Aubenhausener Head Coach Benjamin Werndl ist sie im Training gut ausgelastet, baut optimale Muskulatur auf und hat mit zunehmender Reife harmonische Körperformen entwickelt.
Stroh muss nach der Ernte trocken lagern. Im Freien mit Folie abdecken ist nicht ideal, denn unter der Folie kann sich Kondenswasser bilden und zu Schimmel führen. Die Ballen werden auf Lücke gestapelt, damit das Stroh ebenso wie Heu im Lager schwitzt wie in einer Sauna. Erst nach sechs bis acht Wochen taugt Stroh als Futter und Einstreu; vorher riskiert man Kolik und angelaufene Beine.
Roggenstroh mit seinen schlanken Körnern, die in vier Zeilen in der Ähre sitzen, trägt mittellange Grannen. Es hat die längsten, härtesten Stengel mit viel Lignin und Rohfaser. Pferde fressen es wegen seines bittern Geschmacks nicht so gern.
Dr. Bianca C. Schwarz, DipECEI, ist europaweit renommierte Pferdeinternistin und unsere Shoshologisch-Expertin für alle inneren Erkrankungen von Atemwegen bis Zwerchfell sowie für allgemeine gesundheitliche Themen. Symptome erkennen, Parameter richtig deuten und dabei kleinste Details zu ermitteln, ist für sie akribische Detektivarbeit in der differenzierten Diagnostik und kompetenten Befundung medizinischer Probleme. Dr. Schwarz berät Pferdebesitzer und Ärztekollegen, erstellt Gutachten und hält Vorträge. www.pferdeinternist.de
Die Veterinär-Physiotherapeutin behandelt Shosho und ihre Sportpferdefreunde in Aubenhausen nicht nur körperlich, sie hilft ihnen mit Verladetraining auch, gelassen in den Hänger zu gehen. An der Aberystwyth-University legte sie den Bachelor in Equine Sciences ab, an der Middlesex University den Master in Veterinary Physiotherapy. Seit 2014 ist sie selbstständig tätig: www.pauline-nachbauer.com
Die Dressurreiterin, Mutter von Jessica und Benjamin Werndl, prägt mit ihrer positiven Ausstrahlung die Atmosphäre in Aubenhausen. Aus ihrer Liebe zu Pferden und zum Yoga gründete sie die Yoga-Schule www.self-ish.de und coacht Spitzenreiter auf dem Weg zur Harmonie mit ihren Pferden. Außerdem engagiert sie sich im Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten DKThR e.V. und ermöglicht behinderten Menschen Reitunterricht.
Der Pferdezahnspezialist ist Tierarzt mit Zusatzbezeichnung und Weiterbildungsermächtigung Zahnheilkunde, außerdem Equine Veterinary Dentist (SVA). Er betreibt eine Tierärztliche Gemeinschaftspraxis im bayerischen Warngau mit Dentalzentrum in Lenggries, betreut alle Pferde im Dressurzentrum Aubenhausen und ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde. www.herold-simon.de
Dr. Gabriele Alber ist Agrarwissenschaftlerin und seit Januar 2019 stolze Besitzerin von Hannoveranerstute Shosho (MV: Riccione, V: Sir Donnerhall). Sie gab der Stute den Namen Shosholoza (südafrikanisch „Aufbruch“). Neben Shosho gehört noch der 1997 geborene Wallach David zur Pferdefamilie. Gabriele Alber wuchs mit Pferden auf und ritt Dressur bis Klasse S. 1998 gründete sie die Manufaktur navalis® nutraceuticals, die sie bis 2021 führte. Heute ist sie selbstständig beratend im Bereich Pferdeernährung und Produktentwicklung tätig.
Benjamin Werndl ist Head Coach von Shosho und leitet das Dressurzentrum „HOME of the DRESSAGE HORSE“ im bayerischen Aubenhausen mit seiner Schwester Jessica von Bredow-Werndl. Der Träger des Goldenen Reitabzeichens zählt zu den Top Ten der Dressur-Weltrangliste und zum deutschen Olympiakader. Mit neun Jahren bekam Benjamin Werndl www.benjamin-aubenhausen.de sein erstes Pony und wollte erst Springreiter oder Skirennfahrer werden, bevor er 2002 als Vize-Europameister und Deutscher Meister der Jungen Reiter seine Dressurkarriere startete.
Eilika Böye trainiert die Stute Shosho täglich und gehört seit Juli 2019 zum Team Aubenhausen www.aubenhausen.de, wo sie sich vor allem um die Dressurausbildung der jungen Pferde kümmert. Die Pferdewirtin Schwerpunkt Reiten, ausgezeichnet mit der Stensbeck-Plakette, war auch im Springen bis Klasse S und in der Vielseitigkeit bis CIC* erfolgreich und als Bereiterin unter anderem auf dem Hof Kasselmann tätig.
Yvonne Baumgärtner kümmert sich ganzheitlich um Shosho von der täglichen Pflege über Erziehungsfragen bis hin zum Füttern morgens, mittags und abends. Seit Dezember 2018 gehört sie zum Team Aubenhausen. Yvonne koordiniert Shoshos Gesundheitsmanagement, wacht darüber, dass es ihr gut geht und kennt ihre Futtervorlieben ebenso wie Shoshos Eigenheiten als Pferdepersönlichkeit.
Dr. Kathrin Irgang berät Pferdebesitzer umfassend in Fütterungsfragen und unterstützt „ShoshoLogisch“ als Expertin. Nach dem Studium der Veterinärmedizin spezialisierte sich die Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Ernährungsberatung (Kleintiere) www.tierarzt-ernaehrung.de im Jahr 2000 auf computergestützte Rationsberatung und Diätetik für Pferde. Ihr Leitmotto: „Gut gefüttert heißt noch nicht optimal ernährt.“
Online-Chefredakteurin Christine Felsinger ist studierte Biologin und Journalistin. Sie besitzt zwei Pferde, geboren 1997 und 2022, und verantwortet seit 1998 Fachmedien zum Thema Pferd. Heute als freie Journalistin, Bloggerin und Kommunikatorin tätig, leitete sie viele Jahre das Reitsportmagazin Cavallo, konzipierte unter anderem das Bookazin "ReitKultur", den Ernährungs-Blog www.freundpferd.de und den Pferdegesundheits-Blog „ShoshoLogisch“. In der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd e.V. www.pferd-forschung.de ist sie Vorstandsmitglied.
Maresa Mader hat ihre Hobbys Pferde, klassische Dressur und Fotografie zum Beruf gemacht www.maresamader.com. Die Diplom-Designerin und Reiterin ist die Kamerafrau bei ShoshoLogisch. Sie fotografiert die Harmonie zwischen Pferd und Reiter seit 2010 mit viel Gefühl und gutem Auge – und freut sich, dass die fotogene und talentierte Stute Shosho ihr als Model so viel Spielraum für Motive und Momente bietet.
Miriam Reichel studierte Jura, hat ein Pferd, dass sie momentan in Klasse M in der Dressur vorstellt und zwei Hunde. Sie leitet zwei Verlage und hat zahlreiche Bücher und Artikel herausgegeben. Nebenbei spricht sie auf Krebskongressen zum Thema Heilung und Ernährung. www.miriam-reichel.com