Leichtfüßig durch die Dressurpferdeprüfung Klasse L

Schlangenlinien im Trab: Vier Bogen sind gefordert beim Turnier auf Gut Ising. Foto: Maresa Mader

Endlich ist es soweit: Einflechten, Sattel und Stiefel auf Hochglanz polieren, das schwarze Sakko wieder einmal aus dem Schrank gefischt. Eilika Böye kann mit Shosho an einem Turnier, einer Dressurpferdeprüfung Klasse L, teilnehmen, was in Zeiten der Corona-Notbremse Frühjahr 2021 wahrlich Seltenheitswert hat. 

Recht flott in den Hänger geklettert ­– auch das wieder einmal eine wichtige Übungseinheit für den Turniernachwuchs –, ist die sechsjährige Hannoveranerstute mit ihrer Bereiterin Eilika nach einer knappen Fahrstunde im Hänger auf Gut Ising angekommen. In der wunderschönen Landschaft zwischen Chiemgau und Berchtesgadener Land, mit weitem Blick auf die Berge, liegt der traditionsreiche Gutshof mit großzügiger Reithalle, wo das Aubenhausener Team Shosho für eine Dressurpferdeprüfung Klasse L gemeldet hat.

Auf Gut Ising benimmt Shosho sich dann wirklich gut. Im Protokoll loben die Richter ihre Taktsicherheit und Leichtfüßigkeit. Am Anfang der Prüfung ist sie noch etwas verspannt, was sich mit zunehmender Routine geben wird. „Zweimal hat sie gewiehert, einmal in der Hinterhandwendung und einmal im Außengalopp“, sagt Eilika. „Das war nicht ganz so leicht zu reiten, aber sie hat sich schnell wieder konzentriert und ihre Prüfung gut abgeschlossen. Besonders freut es uns, dass Shosho für Rittigkeit und Durchlässigkeit so gute Punktzahlen erhalten. Sie ist definitiv auf einem guten Weg.“
Gelassene Konzentration: Im Dressurviereck in Aubenhausen können die jungen Pferde sich ans Turnierumfeld gewöhnen – von Bahnpunkten bis zu den Blumentöpfen. Foto: Maresa Mader

Die Premiere nach längerer Turnierabstinenz über den Winter klappt gut, Eilika Böye ist zufrieden mit der inzwischen 1,64 Meter großen Shosho, die an Statur und Ausstrahlung deutlich gewonnen hat. Und die beiden harmonieren einfach perfekt zusammen und geben ein sehr schönes, elegantes Paar ab.

Die Corona-Pandemie reduziert natürlich die Gelegenheiten der beiden, sich beim Turnier in fremder Umgebung zu bewähren und mit anderen Pferd-Reiter-Paaren zu messen. Auch wenn die Lektionen, die in der Dressurpferdeprüfung L gefordert sind, zuhause klappen, stellen Aufregung und Außenreize das junge Pferd vor eine besondere Herausforderung – und ebenso die Reiterin, selbst wenn sie routiniert ist wie Eilika.

„Shosho war auf Gut Ising sehr gehorsam an den Hilfen und zeigte einen fließenden, fehlerfreien Test mit natürlich – wie immer – Luft nach oben“, erzählt Eilika nach der Rückkehr. „Man kann ja immer etwas verbessern, aber wir sind sehr zufrieden.“

Eilika BöyeBereiterin von Shosho

Wie bereitet sich die Bereiterin eigentlich auf ein Turnier vor? Schauen wir uns an, was in der Dressurpferdeprüfung Klasse L gefragt ist: Hinterhandwendung, Schlangenlinie durch die Bahn mit vier Bögen im Trab, Trabverstärkung, einfacher Wechsel und Außengalopp sind die Hauptschwierigkeiten.

Galopptour: Shosho darf in der Dressurpferdeprüfung Klasse L beim Wechseln durch die ganze Bahn nicht umspringen. Eilika muss deshalb darauf achten, dass die Stute nach der Diagonalen beim Erreichen der Bande im Außengalopp bleibt. Foto: Maresa Mader

Weil der fliegende Galoppwechsel, den Eilika mit Shosho in den vergangenen Wochen immer wieder im Training getestet und erarbeitet hat, nicht zum Programm der aktuellen Prüfung gehört, reitet Eilika in der Woche vor dem Isinger Turnier keinen Galoppwechsel mehr, um zu verhindern, dass es Missverständnisse gibt – vor allem im Außengalopp. Stattdessen übt sie gezielt den Außengalopp, damit Shosho bei dieser Lektion gut an den Hilfen steht und nicht unbeabsichtigt umspringt beim Erreichen der Bande.

In den Tagen vorm Turnier trainiert Eilika stets Teilabschnitte aus der Aufgabe, an einem Tag reitet sie die komplette Aufgabe einmal durch. Im Dressurzentrum Aubenhausen gibt es dafür ein extra aufgebautes Viereck, die Bereiter können also unter Turnierbedingungen üben. Das klappt am besten anfangs der Woche, in der das Turnier stattfindet, nicht erst kurz vor dem Turnier. So weiß Eilika, wo sie steht und welche Abschnitte der Prüfung sie noch konzentriert wiederholen muss ohne akuten Zeitdruck.

Auf Gut Ising benimmt Shosho sich dann wirklich gut. Im Protokoll loben die Richter ihre Taktsicherheit und Leichtfüßigkeit. Am Anfang der Prüfung ist sie noch etwas verspannt, was sich mit zunehmender Routine geben wird. „Zweimal hat sie gewiehert, einmal in der Hinterhandwendung und einmal im Außengalopp“, sagt Eilika. „Das war nicht ganz so leicht zu reiten, aber sie hat sich schnell wieder konzentriert und ihre Prüfung gut abgeschlossen. Besonders freut es uns, dass Shosho für Rittigkeit und Durchlässigkeit so gute Punktzahlen erhalten. Sie ist definitiv auf einem guten Weg.“

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